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Autistische Kinder ganzheitlich unterstützen – Mein Therapieansatz

Aktualisiert: 18. März

Autismus ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die die Wahrnehmung, Kommunikation und soziale Interaktion beeinflusst. Er gehört zu den sogenannten Autismus-Spektrum-Störungen (ASS), da die Symptome und ihre Ausprägung von Person zu Person stark variieren können. Manche Menschen mit Autismus benötigen intensive Unterstützung im Alltag, während andere ein weitgehend selbstständiges Leben führen können.


Typische Merkmale von Autismus

Autismus zeigt sich in drei Hauptbereichen:


Soziale Interaktion

  • Schwierigkeiten, soziale Signale zu verstehen (z. B. Mimik, Gestik, Tonfall)

  • Herausforderungen beim Aufbau und Erhalten von Beziehungen

  • Schwierigkeiten, sich in andere Menschen hineinzuversetzen

Kommunikation

  • Verzögerte oder ungewöhnliche Sprachentwicklung

  • Wörtliches Verstehen von Sprache, Schwierigkeiten mit Ironie oder Metaphern

  • Bevorzugung nicht-sprachlicher Kommunikationsformen (z. B. Zeichensprache oder Bildkarten)

Verhalten und Interessen

  • Wiederholende Verhaltensweisen (z. B. Schaukeln, Klatschen, bestimmte Routinen)

  • Intensive Spezialinteressen (z. B. Züge, Zahlen, bestimmte Themengebiete)

  • Empfindlichkeit gegenüber Sinneseindrücken (z. B. Lärm, Berührungen, Licht)


Ursachen von Autismus

Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig erforscht. Es wird jedoch angenommen, dass genetische Faktoren eine grosse Rolle spielen. Auch Umweltfaktoren während der Schwangerschaft könnten eine Rolle bei der Entwicklung von Autismus haben.


Diagnose und Behandlung

Autismus kann bereits im Kindesalter erkannt werden, meist ab dem 2. oder 3. Lebensjahr. Fachärzte wie Kinder- und Jugendpsychiater oder Psychologen stellen die Diagnose anhand von Beobachtungen, Fragebögen und Tests.

Es gibt keine Heilung für Autismus, aber verschiedene Therapieansätze können helfen, den Alltag zu erleichtern.


Autismus-Spektrum: Verschiedene Formen

Autismus wird als „Spektrum“ betrachtet, da die Symptome sehr unterschiedlich sein können. Dazu gehören:

  • Frühkindlicher Autismus (Kanner-Syndrom) → Starke Beeinträchtigungen in Sprache und sozialer Interaktion

  • Asperger-Syndrom → Gute sprachliche Fähigkeiten, aber Schwierigkeiten mit sozialer Interaktion

  • Atypischer Autismus → Ähnliche Merkmale wie frühkindlicher Autismus, aber nicht alle Diagnosekriterien sind erfüllt


Leben mit Autismus

Menschen mit Autismus haben oft besondere Stärken, wie hohe Detailgenauigkeit, exzellentes Gedächtnis oder aussergewöhnliche Fachkenntnisse in bestimmten Bereichen. Wichtig ist, dass sie ein unterstützendes Umfeld haben, das ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt.

In meiner Arbeit kombiniere unterschiedliche Methoden, darunter: Craniosacrale Therapie, JIAS-Hörtraining und Reflextherapie. Diese sanften Ansätze helfen dabei, das Nervensystem zu regulieren, Sinnesreize besser zu verarbeiten und mehr innere Ruhe zu finden.


Craniosacrale Therapie – Entspannung und Körperwahrnehmung

Viele autistische Kinder haben Schwierigkeiten, sich zu entspannen oder Berührungen angenehm zu empfinden. Sie stehen oft unter Dauerstress, weil ihre Wahrnehmung anders funktioniert als die ihrer Mitmenschen.

Die Craniosacrale Therapie ist eine sanfte, manuelle Technik, die auf das Nervensystem wirkt. Durch leichte Berührungen am Kopf, Nacken und Rücken kann sich der Körper tief entspannen. Das kann helfen bei:

  • Überempfindlichkeit gegenüber Berührungen

  • Schlafproblemen und innerer Unruhe

  • Stress, Ängsten und Reizüberflutung

Ich habe erlebt, wie Kinder durch die Craniosacrale Therapie plötzlich Berührungen zulassen konnten, besser zur Ruhe kamen und weniger angespannt waren.


JIAS-Hörtraining – Geräusche besser verarbeiten

Viele autistische Kinder reagieren extrem auf Geräusche. Ein lauter Raum, plötzliche Töne oder das Stimmengewirr in der Schule können überwältigend sein. Hier setzt das Johansen Individualisierte Hörtraining (JIAS) an.

Dabei hören die Kinder speziell abgestimmte Musik, die ihre auditive Verarbeitung trainiert. Das kann helfen bei:

  • Geräuschüberempfindlichkeit (z. B. laute Stimmen, Staubsauger, Sirenen)

  • Sprach- und Konzentrationsproblemen

  • Reizüberflutung in lauten Umgebungen

Durch das Hörtraining lernen Kinder, Geräusche besser zu filtern – das kann den Alltag enorm erleichtern.


Reflextherapie – Entwicklungsschritte nachholen

Manche Kinder haben frühkindliche Reflexe, die noch aktiv sind, obwohl sie längst integriert sein sollten. Das kann sich auf Motorik, Emotionen und Verhalten auswirken.

Die Reflextherapie hilft dabei, diese unbewussten Muster zu lösen und das Nervensystem zu stärken. Sie kann helfen bei:

  • Grob- und Feinmotorik (z. B. unsicheres Gehen, Ungeschicklichkeit)

  • Körperhaltung und Muskelspannung

  • Emotionaler Regulation (z. B. Wutausbrüche, Ängste)


Viele Kinder werden durch die Reflextherapie ruhiger, ausgeglichener und beweglicher.


Jedes Kind ist einzigartig – und verdient individuelle Unterstützung

Ich habe in meiner Arbeit gesehen, wie viel eine gezielte und sanfte Therapie bewirken kann. Autistische Kinder können lernen, besser mit Reizen umzugehen, mehr Ruhe zu finden und sich wohler in ihrem Körper zu fühlen.

Wenn Sie mehr über meine Arbeit erfahren möchtest oder Sie Unterstützung für Ihr Kind wünschen, melden Sie dich gerne bei mir. Gemeinsam finden wir den besten Weg für Ihr Kind. 💛


Eleonore Hasler

 
 
 

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